Andy Schneider blickt auf seine Zeit als Gemeinderat zurück
Nach acht Jahren im Gemeinderat verabschiedet sich Andy Schneider aus der Politik auf Gemeindeebene – aber nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Im Interview blickt der 65-Jährige auf Meilensteine im Bildungsbereich, prägende Begegnungen und die Herausforderungen seiner Amtszeit zurück. Gleichzeitig verrät er, welche Wünsche er für die Zukunft von Rothenburg hat und wie er selbst die neu gewonnene Freizeit nutzen möchte.
1) Andy, was hat Dich dazu bewogen, 2016 das Amt des Gemeinderats für Bildung und Kultur anzutreten?
Es war eine perfekte Gelegenheit, meine Leidenschaft für Bildung und Kultur in einer neuen Rolle einzubringen. Nach meiner Zeit als Sportlehrer und Schulleiter konnte ich mich auf strategischer Ebene einbringen. Da ich die Menschen und Strukturen in Rothenburg bereits gut kannte, fiel mir der Übergang leicht.
2) Worauf bist Du in Deinen acht Jahren als Gemeinderat besonders stolz?
Ich bin besonders stolz auf die Fortschritte im Bildungsbereich. Der Neubau des Sekundarschulhauses Lindau mit Dreifachturnhalle war mit 23,5 Millionen Franken die grösste Investition der Gemeinde und ein grosser Erfolg. Ebenso war die Totalsanierung des Schulhauses Konstanz mit modernen Tagesstrukturen sowie der Umbau der Turnhalle Konstanz in die Kulturhalle weitere Meilensteine. Diese Projekte konnten nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Ressort öffentliche Infrastruktur und engagierten Teams umgesetzt werden.
3) Gab es Herausforderungen, die Du während Deiner Amtszeit nicht angehen konntest?
Ja, einige Themen bleiben noch offen. Es gibt weiteren Bedarf an Infrastruktur für Spielgruppen und Kindergärten, und auch die Jugendarbeit braucht mehr Raum. Diese Herausforderungen sind im Masterplan 2024 festgehalten. Es wird wichtig sein, den Rückhalt der Bevölkerung zu sichern, um die nötigen Investitionen zu tätigen.
4) Gibt es ein besonderes Erlebnis, das Dir in Erinnerung geblieben ist?
Die Begegnungen mit den Menschen waren für mich immer das Schönste. Besonders in Erinnerung bleiben mir die Geburtstagsbesuche bei Jubilar:innen und der jährliche Neuzuzüger-Anlass. Auch die Guta-Preisverleihung in der Kirche Bertiswil war ein besonderer Moment. Solche Erlebnisse haben mich immer wieder motiviert und bestärkt.
5) Was sind Deine Wünsche für die Zukunft von Rothenburg und Deinen Nachfolger?
Ich wünsche mir, dass der Gemeinderat weiterhin soziale, ökologische und nachhaltige Aspekte in seine Entscheidungen einfliessen lässt. Für meinen Nachfolger Thomas Wespi wünsche ich mir, dass er die Projekte wie das Polaris-Programm zur Unterstützung verhaltensauffälliger Lernender erfolgreich weiterführt. Und ich hoffe, dass die konstruktive Zusammenarbeit im Gemeinderat über Parteigrenzen hinweg erhalten bleibt.
6) Was möchtest Du den Rothenburger:innen noch mitgeben?
Ich möchte mich von Herzen bei allen Rothenburger:innen bedanken, die mich in meinen 33 Jahren als Sportlehrer, Schulleiter und Gemeinderat unterstützt haben. Es war eine wunderbare Zeit. Ein spezieller Dank gilt dem Gemeinderatskollegium unter der Leitung von Benny Büchler, der Verwaltung, den Lehrpersonen, dem Schulleitungsteam unter Rektor Rolf Fanton und den Mitgliedern der Kunst- und Kulturkommission. Ohne sie wären viele Erfolge nicht möglich gewesen.
7) Und wie sieht Deine Zukunft nach dem Rückzug aus der Gemeindepolitik aus?
Ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meiner Frau Beate zu verbringen und auf unsere geplante Veloreise durch Europa im neuen Jahr. Ausserdem werde ich öfter in die Berge gehen und gelegentlich auf dem Hof meines Sohnes mithelfen. Die letzten drei Monate habe ich in Mofu, Tansania, verbracht, wo wir mit unserem Hilfswerk www.mofuhilfe.ch Projekte unterstützen. Dort spüre ich jedes Mal, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und etwas Sinnvolles beizutragen, und das gibt mir Kraft.